Häufig werde ich gefragt, warum ich mir Bienen zugelegt habe. Gleich vorneweg: Der zu erwartende Honig ist es nicht. Wie immer im Leben ist natürlich auch diese Entscheidung aus einem Konglomerat von Gründen entstanden. So „erbte“ ich z.B. mit Einzug in eine neue Wohnung einen Quittenbaum. Bis dahin hatte ich mich nie mit der Quitte beschäftigt. Das Gelee mochte ich nicht so arg und die Einsatzorte der Quitte schienen mir stark begrenzt. Nachdem nun die zu erntenden Früchte auch brav von mir verarbeitet werden und ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis doch eine stattliche Anzahl von Fans des Quittengelees habe, achte ich naheliegenderweise auf alles, was diesen Baum betrifft. Wie ist die Blüte? Sind genug Bienen zu sehen? Kommen Früchte? Und ja, der Baum blüht wunderschön und trägt auch ganz viele Früchte.
Dann erzählte mir eine Bekannte von der Imkerei ihrer Familie. Schon der Großvater hatte diese betrieben. Und sie erzählte mir vom Bienensterben – bei ihrem Vater, in der Schweiz und auch weltweit. Ich sah den Dokumentarfilm „More than Honey“ von Markus Imhoff, der mich nachdrücklich berührte, und andere Reportagen etc. . Sie alle thematisierten die Lebensumstände bzw. -widrigkeiten im Bienenalltag und die Bedeutung der Bienen für die Bestäubung und Artenvielfalt. Und je mehr ich las und sah, desto mehr begannen die Bienen mich zu faszinieren … ihr planvolles Gewusel, ihre innere Organisation und ihren Beitrag für die Natur. Und so dachte ich mir, dass es nicht reichen kann, einem Naturschutzverband als passives Mitglied jahrzehntelang den Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Ich möchte ab jetzt einen kleinen Beitrag für diese unglaublich wichtigen kleine Tiere tun. Für ihren Lebensraum und ihren Erhalt. Und als jemand, der sich gerne der Erweiterung des Horizonts verschreibt, will ich meinen Gewinn an Erkenntnissen auch mit anderen teilen. Damit sind wir beim pädagogischen Teil. Ich will begeistern und aufklären. Viele Menschen wissen nicht um die Bedeutung von Bienen. Viele haben eine geradezu irrationale Angst vor allem was fliegt und gerne werden Verhaltensweisen der Wespe der Biene zugesprochen. Und der eine oder die andere ist interessiert selbst Bienen zu halten und bräuchte vielleicht bloß noch einen kleinen Schubs. Hier könnte doch geholfen werden.
Ich möchte zu einem entspannteren, sorgsameren wie auch wertschätzenderen Umgang mit Bienen beitragen.. und mal sehen, vielleicht gibt es auch ein bisschen Honig.