Die Endlichkeit


Die Dinge sind endlich, wenn sie – wie hier einmal zeitlich betrachtet – einen Anfang und vor allem ein Ende haben, bei Mensch und Tier Tod genannt. 

Die Erwähnung desselben zieht damit unweigerlich die Frage nach sich „Wie lange lebt denn eine Biene?“  Die Antwort ist vielversprechend, denn – tja –  es kommt darauf an. Sprechen wir von der Königin, der Drohne oder einer Arbeitsbiene? Nun, die Königin hat eine Lebenserwartung im Bereich von cirka 3-5 Jahren. Nicht viel im Vergleich zum Grönlandhai, der neueren Veröffentlichungen folgend, ungefähr 400 Jahre alt wird. Aber im Vergleich zu ihrem Volk doch ganz ordentlich. Sie wird  von ihrem Volk getötet, wenn es mit der „Arbeitsleistung“, dem Eierlegen und die Qualität derselben, nicht mehr zufrieden ist bzw. die  Konzentration bestimmter Pheromone einen Grenzwert unterschreitet.

Die männlichen Bienen des Volkes, die Drohnen, tanzen im Höchstfall einen Sommer, ca. 5 Monate. Ihre Lebensdauer ist eng an ihr  Aufgabenspektrum gekoppelt und das ist ausgesprochen übersichtlich: Es gibt nur einen Auftrag, die Königin zu begatten. Klappt es mit der Begattung auf einem der Hochzeitsflüge, so verlieren sie sofort ihr Leben. Kamen sie nicht zum Zuge, haben die Drohnen spätestens im Herbst keinen Nutzen mehr für das Volk. Und so werden sie von den Arbeitsbienen ab ca. August über mehrere Wochen hinweg in der sogenannten Drohnenschlacht dem Hungertod preisgegeben, indem sie rabiat aus der Beute geworfen und daran gehindert werden wieder einzuziehen, oder sie werden sogar direkt getötet. All dies geschieht so nachdrücklich bis auch die letzte erledigt ist. Eine Drohne kann sich nicht wehren. Sie hat keinen Stachel.

Arbeiterinnen leben im Frühling und Sommer, wenn sie  mit Sammeln und Brutpflege hochgradig beschäftigt sind, ungefähr 6 bis 8 Wochen. Die sogenannte Winterbrut, geschlüpft im Herbst, wird ca. 6 bis 8 Monate alt. In der überwiegend brutfreien Zeit (in der Regel die Wintermonate)   bestehen die  Aufgaben der Winterbienen vorrangig im Heizen des Bienenstocks und Überleben… und das Volk ins Frühjahr führen…. bis es wieder losgeht mit den Eiern und der Brutpflege, dem Sammeln und Honig machen. Ein Kreis, der sich für das Volk schließt und damit unendlich ist – zumindest fast. Bienen gibt es seit mindestens 75 – 92 Millionen Jahren. Beeindruckend.