Die Power-Bar

Für mich war es ein großes Plus in der Entscheidung für die Haltung von Bienen, dass ich mich nicht um das tägliche Füttern der Bienen kümmern muss. Die Erwartung der selbständigen Nahrungssuche in ausreichender Menge habe ich bei der Standortwahl mitgedacht – so mein Ansatz. – in der Theorie. Und ja, eine Stadtbiene findet erst einmal genug  – und manche sagen sogar, mehr und in besserer Qualität als die Biene auf dem Land. Und als altruistische Imkerin ohne (großes) Honiginteresse wähnte ich mich damit auf der sicheren Seite. Allerdings, das eine oder andere ist dann doch anders. Zum Beispiel startete ich Ende Mai mit einem geschwärmten Volk. Die Beute musste von den Bienen erst ausgebaut werden. Und mit dem Juni kamen Regen und Kälte. Wochenlang. Die Bienen flogen kaum. Zwar wurde m Laufe des Julis das Wetter besser und es war deutlich erkennbar, dass die Aktivitäten reger und auch das Volk größer wurde, aber der Besuch bei einem Bienen-Seminar und vor allem der Blick in das Innere der Beute zeigte mir anderes: Im „Erdgeschoss“war nicht viel los. Insgesamt sind die Waben nicht ausreichend ausgebaut und es ist nicht genug Honig da. Für den Winter braucht ein Volk aber mindestens ca. 10 Liter Honig nur für den eigenen Verbrauch.

In Vorbereitung auf den Winter ist nun etwas zu tun. Also füttere ich zu. Ich habe mich für dieses Jahr für eine Zuckerlösung entschieden. Ich mische im Verhältnis 3:2 Zucker mit Wasser und rühre solange bis der Zucker aufgelöst ist. Zirka einen halben Liter der Lösung gieße ich in eine flache Schale, lege ein Stück Wabe und ein paar Weinkorken hinein, damit die Bienen sich etwas festhalten können und das Ertrinken verhindert wird. Morgens, kurz nach 6 Uhr (! – siehe Beitrag Bienenstich) nehme ich nun täglich das Dach ab, stelle die Schale auf die Decke der zweiten Zarge, genauer  in die  neu aufgesetzte leere dritte Zarge hinein. An jeden Abend ist die Schale komplett leer gefuttert. Bislang habe ich ca. 3 kg Zucker verfüttert. Ich mache das noch ein paar Tage. Sicher ist aber jetzt schon, Honig gibt es in diesem Jahr für mich keinen.