Der Bienenstich

Die Fragen „Hast du keine Angst?“ oder „Wird man da nicht oft gestochen“ kann ich offensiv  verneinen. Ganz im Gegenteil. Ich sitze oft ganz nah bei den Bienen auf dem Balkon und lese oder trinke Kaffee oder schaue bei allen möglichen Gelegenheiten nach ihnen. Sie interessieren sich nicht für mich ….. nicht für mein Käsebrot, Kuchen, Joghurt, Obst oder Wein. Es sind ja keine Wespen.  Und ja, manchmal krabbeln oder liegen zwei bis drei halblebige oder auch tote Bienen auf dem Boden. Da passe ich natürlich schon ein bischen auf, dass meine Angewohnheit zuhause immer barfuß zu  sein, nicht schmerzhaft endet. Äußerst äußerst selten fliegen sie zur kurzen Erkundung in die Wohnung, die aber auch uninteressant ist. Aber ansonsten? Es passiert einfach nichts.

Aber nun  – es hat mich erwischt. Ich habe meinen ersten Stich. Und wie habe ich ihn mir eingefangen? In dem ich einfach nicht genügend nachgedacht hatte. Motiviert und angstfrei wie ich nunmal so bin, habe ich in einer frühen Morgenstunde – die dann aber doch nicht so früh war – aus Sicht der Bienen jedenfalls- zunächst das Dach der Beute abgenommen, dann die Kissenzarge und dann das trennende Tuch. Auf einem kleinen Tritt stehend habe ich  mit der linken Hand an dem festgeklebten Tuch gezogen – fast schon geruckelt und mit der rechten Hand die mit Wasser gefüllten Sprühflasche  betätigt und die Bienen zur Beruhigung leicht besprüht. Es war wohl vorrangig das Ruckeln oder auch die plötzliche Temperaturveränderung, mein Handeln wurde jedenfalls als Angriff und Bedrohung gewertet. Und so einige der Bienen schauten mal genauer nach, was für ein Feind sich hier nähert. Auf meinem linken Arm saßen ganz schnell bestimmt 20 Bienen… Eine besonders vorwitzige Biene versuchte sich dann auch an meinem Oberteil, blieb im Stoff hängen – und stach. Hm – ja tut weh. Also, schnell aber hektikfrei alles erledigen, was zu tun ist und geloben, dass ich das nächste Mal einfach früher aufstehe, ein Oberteil mit glatterem Stoff trage  und etwas Eis drauf. Zur Entschädigung habe ich  mich dann daran versucht, zum ersten Mal einen „Bienenstich“ zu machen – aus Hefeteig mit einem Mandelkaramell  und einer Puddingcremefüllung. Und  was soll ich sagen? An beiden Stichen habe ich gelernt – und bin stolz darauf. (Natürlich habe ich meine Imkerjacke mit Schleier nicht getragen – das mache ich, wenn ich mal richtig was zu tun habe… :-))

Ein Kommentar

  1. Petra N sagt:

    Tapfer! Aber ganz ehrlich, von manchen Mückenstichen hat man manchmal länger als von einem Bienenstich – vorausgesetzt man ist nicht allergisch. Mein Opa hatte ja auch Bienen, aber Stiche waren nie ein Thema.
    Liebe Grüße
    Petra N

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